Oldenburg
Zeugniszeit beim Klimatest
Es ist mal wieder soweit, der ADFC veröffentlichte seinen Fahrradklimatest und wie für jeden guten Oldenburger interessiert hier wieder nur das lokale Mikroklima bzw. was die anderen darüber denken könnten.
Dies die Ergebnisse 2016 für OLDENBURG (OLDB) in Kurzform:
- Katergorie: Stadtgrößenklasse: 100.000-200.000 EW
- Anzahl Teilnehmer: 784
- Gesamtbewertung: 3,5
- Rangplatz Bund in Stadtgrößenklasse:4 von 38
- Vergleich zu 2014: leichte Verschlechterung (-)
- Rangplatz Land in Stadtgrößenklasse: 2 von 4
- Vergleich zu 2014:
Die selbsternannte Fahrradstadt Oldenburg muss sich nun entweder in Sachen Fahrradfahrerwohlbefinden für die Zukunft etwas mehr Mühe geben oder ein paar russische Internettrolle buchen um das Ergebnis wieder unter die TOP 3 zu verbessern.
Ansonsten zieht Osnabrück bald gleich.
http://www.fahrradklima-test.de/
http://www.adfc.de/fahrradklima-test/adfc-fahrradklima-test-2016/adfc-fahrradklima-test-2016-startseite
Fahrrad und Kommerz in Oldenburg
Das Citymanagment der Stadt Oldenburg, eine Art Zusammenschluss von Innenstadt-Kaufleuten, veranstaltet zum Saisonstart einen Tag mit dem Fahrrad als Thema:
– Oldenburg unterwegs – „Hier lebt das Fahrrad“ oder auch „Mobil unterwegs“
02. April 2017 von 12-18 Uhr auf dem Schlossplatz in Oldenburg.
Geboten werden Fahrrad-Codierung, ein Fahrradflohmarkt, Mitmachaktionen, Radtouren, Infostände uvm. Ganz nebenbei sind am selben Sonntag die Innenstadtgeschäfte von 13-18 Uhr geöffnet.
Eigentlich eine gute Sache, da das „City-Managment Oldenburg“ aber dafür bekannt ist, sich für breite Zufahrtsstraßen und ordentlich viele Parkplätze im Innenstadtbereich stark zu machen, kann man leider nicht sicher sein ob es sich bei der Aktion um einen Sinneswandel oder bloss um eine „Greenwashing“-Aktion handelt.
Hier den Programmflyer herunterladen.
Volksbegehren für ein fahrradfreundliches Oldenburg
Berlin macht es vor und ehe Oldenburg ganz uncool wird, hier die entsprechend angepassten Vorschläge zur Anregung:
Ziel der noch zu gründenden Oldenburger Initiative Volksentscheid Fahrrad wäre es, dass sich Radfahrer in Oldenburg sicher und komfortabel fortbewegen könnten und so noch mehr Oldenburger aufs Fahrrad umstiegen. In Zusammenarbeit mit dem Oldenburger ADFC und anderen Verbänden könnte der Berliner Entwurf eines Radgesetzes für Oldenburg angepasst werden. Das sähe dann z.B. so aus:
- ein Netz aus 100 Kilometern sicheren Fahrradstraßen
- 1,5 Meter breite Radwege oder Schutzstreifen entlang jeder Hauptstraße
- mindestens 30 Kilometer Radschnellwege für den Rad-Pendlerverkehr in und durch die Stadt
- jedes Jahr 5 gefährliche Kreuzungen sicher umgestalten
- schnelle und effektive Beseitigung von Mängeln an Radwegen und Fahrradstraßen
- auf Hauptstraßen grüne Wellen für Radfahrer, Fußgänger und den öffentlichen Nahverkehr
- 10.000 Abstellmöglichkeiten an ÖPNV-Haltestellen und an Straßen; mehr Einrichtung von Fahrradparkhäusern und Fahrradstationen an Regionalbahnhöfen
- Fahrradstaffeln bei allen Polizeidirektionen und Ordnungsbehörden, Erweiterung der Ermittlungsgruppe für Fahrraddiebstähle bei der Oldenburger Polizei
- personell gut ausgestattete und vernetzte Verwaltungseinheiten für Radverkehrsbelange
- Förderung des Radverkehrs durch Öffentlichkeitsarbeit; alle Verkehrsteilnehmer für ein besseres Miteinander sensibilieren
Quelle: http://www.zeit.de/mobilitaet/2016-06/berlin-fahrrad-volksentscheid
Fahrradstadt in Gefahr?
Arme Stadt Oldenburg, wenn sogar die Hofpostille NWZ feststellt, dass das selbsterdachte Image der fahrradfreundlichen Stadt in Gefahr ist, also Wunsch „Fahrrad-Mekka“ und Wirklichkeit „Autostadt“ auseinanderdriften, dann wird es ernst.
Die NWZ online schreibt dazu in dem Artikel „Mutiert das Fahrrad-Mekka zur Autostadt?“ von Thorsten Kuchta:
„Während also die Zahl der Fahrzeuge auf den Straßen in Oldenburg auf breiter Front zunahm, blieb der Straßenraum nahezu gleich. Wenn es in der politischen Debatte um Themen wie mehr Platz für Radler, weitere Busspuren oder allgemein entspanntere Zustände auf den Ein- und Ausfallstraßen geht, herrscht Schulterzucken: Die Siedlungsstruktur der Stadt lässt Verbreiterungen nicht zu.“
Interessant, dass es erst über 90.000 zugelassene Fahrzeugen auf ca. 160.000 Einwohner bedurfte, um festzustellen, dass Oldenburg garnicht so gross ist wie es tut.
Vorschlag dazu: Die schulterzuckende Verwaltung kann ja mal über flächendeckendes Tempo 30 oder ein Umweltzone nachdenken. Allein die garantierte Empörungswelle wäre den Spass wert.
. . . und was sagt die „AGFK„?